Berufsbildungszentrum für soziale Berufe

Schulentwicklung

Schulgeschichte

Aus 24 landwirtschaftlichen Berufsschulen wird ein BBZ

Nichts ist beständiger als ein Wandel des beruflichen Schulwesens im allgemeinen und der des Berufsbildungszentrums Münnerstadt im besonderen. Denn hier entstand in den letzten 40 Jahren aus einer landwirtschaftlichen Berufsschule, die nur dem Namen nach existierte, räumlich und organisatorisch aber ein Anhängsel der damaligen Volksschule war, eine leistungsfähige und anerkannte Bildungseinrichtung für soziale Berufe, zu deren Kernstück sich die Berufsfachschule für Hauswirtschaft und Kinderpflege entwickelte. Die folgenden chronologischen Daten sollen diese Entwicklung veranschaulichen.

1951/52 Im ehemaligen Landkreis Bad Kissingen existieren 24 landwirtschaftliche Berufsschulen. Die Knaben werden von drei hauptamtlichen landwirtschaftlichen Berufsschullehrern im Wanderlehrersystem in Räumen der jeweiligen Volksschule unterrichtet. Den Unterricht bei den Mädchen übernahmen die Lehrkräfte der Volksschule. 1951 wird vom Landkreis erstmalig ein Betrag von 5.000,- DM für Lernmittel an landwirtschaftlichen Berufsschulen genehmigt.

1953 Der erste berufsschuleigene Lehrsaal im Deutschherrnschloss kann nach mühseligen Verhandlungen bezogen werden.

1954 Am 01.01. dieses Jahres wird Herrn Otto Nickl die Schulleitung aller landwirtschaftlichen Berufsschulen im Landkreis übertragen.

1955 Ein zweiter Lehrsaal, ein Büroraum und ein Lehrmittelzimmer können im Deutschherrnschloss bezogen werden.

1961 Der Kreistag Bad Kissingen beschließt einstimmig den Bau einer landwirtschaftlichen Berufsschule in Münnerstadt. Die Stadt Münnerstadt stellt ein Grundstück von 4.000 m² zur Verfügung.

1964 Die neue landwirtschaftliche Berufsschule kann von rund 400 Schülerinnen und Schülern (15 Klassen) und fünf hauptamtlichen Landwirtschaftslehrerinnen bezogen werden.

1968/69 Der Schulversuch einer zweijährigen Berufs- und Berufsaufbauschule (später Berufsfachschule) wird genehmigt.

1971 Eine Fachschule (später Fachakademie) für Sozialpädagogik wird angegliedert, da ein großer Mangel an ausgebildeten Fachkräften besteht.

1972 Das starke Interesse an den neuen Bildungsangeboten verursacht eine drückende Raumnot. Behelfsräume im Schützenhaus, der alten Volksschule, im Pfarrzentrum und im Werner-Keller werden angemietet.

1975 Der Unterricht im neuen Schulhaus wird aufgenommen.

1976 Das neue Schulgebäude wird feierlich eingeweiht.

1977 Einführung der Berufsaufbauschule.

1978 Das Berufsgrundschuljahr Agrarwirtschaft wird eingeführt und an die Schule angegliedert. Die Fachschule für Altenpflege wird angegliedert.

1979 Die Fachstufe für Landwirte und Gärtner wird an das BGJ angegliedert.

1984 Oberstudiendirektor Otto Nickl tritt in den Ruhestand. Studiendirektorin Astrid Kron wird seine Nachfolgerin.

1989 Anläßlich eines Tages der offenen Tür treffen sich 900 ehemalige Schülerinnen und Schüler am BBZ.

1992 Fachstufe für Landwirte und Gärtner wird am Schulort Schweinfurt zusammengefasst.

1994 Die Berufsfachschule für Hauswirtschaft und Kinderpflege feiert ihr 25-jähriges Bestehen.

1997 Zentrale Beschulung der Floristen in Würzburg.

2000 Die BAS wird aufgelöst.

2001 BGJ-tierischer Bereich wird am Schulort Schweinfurt zusammengefasst. Einführung der BFS für Sozialpflege

2002 Das BBZ gewinnt den 1. Preis beim i.s.i. (innere Schulentwicklung Innovationswettbewerb). BGJ-pflanzlicher Bereich wird am Schulort Schweinfurt zusammengefasst.

2006 Das BBZ gewinnt den 1. Preis beim i.s.i. (innere Schulentwicklung Innovationswettbewerb).

2007 Die Diskussion, ob das BBZ generalsaniert oder neu gebaut werden soll, beginnt.

2008 Ein Raumprogramm für ein neues Gebäude wird erstellt und von der Regierung genehmigt. Die Berufsfachschulen für Hauswirtschaft und Kinderpflege feiern ihr 40-jähriges, die Berufsfachschule für Altenpflege ihr 30-jähriges Jubiläum.

2009 Der Kreistag des Landkreises Bad Kissingen entscheidet sich nach längeren Diskussionen, die Trägerschaft für die beiden kommunalen Schulen nicht aus der Hand zu geben. Das BBZ wird zusammen mit 20 weiteren beruflichen Schulen für die Einführung eines Qualitätsmanagementsystems an beruflichen Schulen (QmbS) ausgewählt.

2010 Die Generalsanierung oder der Neubau der Schule werden aus finanziellen Gründen verschoben. Frühestens 2012 soll das Thema wieder auf die Tagesordnung gesetzt werden.

2011 Mit dem Konzept der Kooperationsklassen öffnen wir uns dem Gedanken der Inklusion.

2012 Das 40-jährige Bestehen der Fachakademie wird u.a. mit einem Tag der offenen Tür gefeiert, an dem wir 1.500 Gäste begrüßen können.
Aus der Berufsfachschule für Hauswirtschaft wird die Berufsfachschule für Ernährung und Versorgung.

2013 Der Kreistag des Landkreises Bad Kissingen beschließt, die Trägerschaft der Fachakademie für Sozialpädagogik an die Caritas-Schulen gGmbH abzugeben. Am 11.10.2013 unterzeichnen der Geschäftsführer der Caritas-Schulen gGmbH Manfred Steigerwald und Landrat Thomas Bold die entsprechenden Verträge.

2014 Am 01.08.2014 gehen die Fachakademie für Sozialpädagogik und die Berufsfachschule für Altenpflege in die Trägerschaft der Caritas-Schulen gGmbH über. Gleichzeitig wird die Fachschule für Heilerziehungspflege am Berufsbildungszentrum mit Unterstützung des Landkreises Bad Kissingen eröffnet. Der Geschäftsführer der Caritas-Schulen gGmbH Manfred Steigerwald und Landrat Thomas Bold unterzeichnen die entsprechenden Verträge.
Die Caritas-Schulen gGmbH, die Robert-Kümmert-Akademie gGmbH (Dr. Maria-Probst-Schule Würzburg) und das Dominikus-Ringeisenwerk (Maria Bildhausen) schließen eine Kooperationsvereinbarung, um die bestmögliche Qualität der Ausbildung zu garantieren.

2015 Der Landkreis Bad Kissingen und die Caritas - Schulen gGmbH führen einen zweistufigen Realisierungswettbewerb zur Planung des Neubaus des Berufsbildungszentrums durch. In der ersten Runde gehen 109 Entwürfe ein, von denen ein installiertes Preisgericht am 24.07.2015 zwanzig auswählt.

Das Architekturbüro Benkert aus München erhält den Zuschlag.

An den staatlichen Berufsfachschulen wird die erweiterte Schulleitung eingeführt.

2016 Ein Bau- und Medienteam wird gebildet, das an der Planung des Neubaus beteiligt wird.
Im Oktober beginnen die vorgezogenen Bauarbeiten am Grundstück des zukünftigen Berufsbildungszentrums.

2017 Die Ausführungsplanung des neuen Schulgebäudes ist abgeschlossen. Im August beginnen die Kanalarbeiten.

Im Juli legen die Schüler/-innen der 2014 neu gegründeten Fachschule für Heilerziehungspflege erstmals die Abschlussprüfung ab. Alle 16 Prüflinge haben die Prüfung bestanden und haben Arbeitsplätze gefunden.

2018 Im April wird das 50-jährige Bestehen der Berufsfachschulen für Ernährung und Versorgung und Kinderpflege sowie das 40-jährige Bestehen der Berufsfachschule für Altenpflege mit einem Festakt und einem Tag der offenen Tür gefeiert.

Ebenfalls im April erfolgt der Spatenstich für das neue Schulgebäude.

Im Juli bekommt die Schule das Profil „Inklusion" verliehen.

Im August erhält die 2014 neu gegründete Fachschule für Heilerziehungspflege die staatliche Anerkennung

2020 Umzug in den Neubau im Altstadtweg 1

2021 Einführung der sog. generalistischen Pflegeausbildung und Gründung der BFS Pflege. Der Schulversuch BFSinklusiv startet.

2022 Verabschiedung des letzten Jahrgangs der BFS Altenpflege

2023 Feierlichkeiten zu 70 Jahre Berufliche Bildung in Münnerstadt und zum 50-jährigen Bestehen der Fachakademie für Sozialpädagogik

2024 Der Schulversuch an der FS HEP beginnt und reformiert die Ausbildung grundlegend (Praxisorientierte Ausbildung (PIA) mit Vergütung).

2025 Die Schule wird mit dem Inklusionspreis des Bezirks Unterfranken in der Kategorie "Bildung" ausgezeichnet.

Harry Koch und Georg Gißler
(Quelle 1951-1984: Otto Nickl – Neue Wege der beruflichen Bildung)